Auf diesen Seiten setze ich mich kritisch mit der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten – kurz: STA – auseinander, deren Glaubensüberzeugungen als auch meinen Erlebnissen innerhalb dieser Kirche. Dabei beziehe ich meine Informationen hauptsächlich von den offiziellen Webseiten www.adventisten.de und bayern.adventisten.de bzw. deren Unterseiten sowie aus Büchern, zum einen aus dem Advent-Verlag (das Verlagshaus der STA) als auch anderer Literatur. Zitate kennzeichne ich und gebe die Quellen an, wie es bei wissenschaftlichen Arbeiten üblich ist.

Daneben beleuchte ich den den christlichen Glauben ebenso kritisch anhand der Bibel.

 

 

Meine Story

Bevor ich meine Geschichte erzähle, muss ich ein paar Dinge klarstellen: auf Details gehe ich hier nicht ein, und die verschiedenen Problematiken wie das sprichwörtliche "Wasser predigen und Wein saufen" werde ich an anderer Stelle betrachten. Namen von Personen und Gemeinden lasse ich weg – das erschwert zwar das Lesen des Textes, dennoch möchte ich niemanden bloßstellen. Und nun zum Thema.

Mein Name ist Martin – und ich bin Agnostiker. Das war nicht immer so: Aufgewachsen bin ich in einem katholischen Elternhaus, wobei wir das mit dem Glauben nicht wirklich ernst genommen haben. In die Kirche sind wir eigentlich nur an Weihnachten gegangen, und zu Beerdigungen. Und wenn es gesellschaftlich gefordert war. Das heißt, außer zur Christmette haben wir an Fronleichnam oder bei Familientreffen Gottesdienste besucht.

Als ich 19 Jahre alt war, starb einer meiner besten Freunde. Er nahm sich das Leben, und ich stürzte in ein tiefe seelische Krise, durch die meine schulischen Leistungen sanken, ich das Schuljahr nicht bestand und eine Berufsausbildung begann.

Während einer Mittagspause sprach mich dann jemand in der Fußgängerzone an, ob ich denn jemals Selbstmordgedanken gehabt hätte oder jemanden kennen würde, der solche Gedanken habe. Ich antwortete ihm, und er lud mich zu einer Abendveranstaltung in die örtliche Adventgemeinde ein. Das war im November 1992. Im Jahr 1997 ließ ich mich dann taufen und wurde ein aktives Mitglied in der Gemeinde, lernte meine spätere Ehegattin kennen und wir heirateten im Februar 1999.

Dieser Glaube bekam zum ersten Mal Risse, als es in dieser Ortsgemeinde zum offenen Konflikt zwischen einigen Mitgliedern der Gemeinde und dem Pastor kam. Nicht nur aus diesem Grund wechselten wir die Gemeinde und wurden dort aktive Mitglieder. Ich wurde zum Diakon gewählt, später auch zum Jugendleiter. In dieser Zeit war die Jugendgruppe sehr aktiv, während sie vorher lediglich eine Alibi-Funktion erfüllte und nach meiner Amtszeit vollständig auseinanderbrach.

In 2004 kam ich dann für eine geplante Operation ins Krankenhaus. Der Eingriff war eigentlich trivial, dennoch kam es zu Komplikationen im Nachgang, sodass aus dem für 4 Tage geplanten Aufenthalt 17 Tage wurden. Auffallend war, dass aus der ach so fürsorglichen Gemeinde mich niemand besuchte. Im Krankenhaus besuchten mich lediglich Verwandte, ein pensionierter Pastor, zu dem ich mittlerweile einen guten Kontakt aufgebaut hatte, sowie eine Person aus unserer „alten“ Gemeinde.

In dieser Zeit besuchte meine Frau ohne mich die Gottesdienste. An einem Sabbat wurde sie begrüßt mit den Worten: „Hat ‚er' dich endlich verlassen?“ Ab dem Zeitpunkt nahm ich immer seltener am Gottesdienst teil – selbst als es gesundheitlich wieder möglich gewesen wäre.

Dass ich mich nach diesen Erlebnissen in der Adventgemeinde nicht mehr wohlfühlte, dürfte jedem einleuchten. Deshalb suchte ich abseits der Adventisten nach einer Gemeinde, die ich gerne besuchen würde. Solch eine freikirchliche Gemeinde fand ich dann auch. Zwar wurde ich kein Mitglied dieser Gemeinde, dennoch fühlte ich mich das erste Mal akzeptiert. Das Publikum war jung, zumindest im Abendgottesdienst, viele Studenten waren darunter. Deshalb gab es auch eine recht hohe Fluktuation. Nach den Abendgottesdiensten traf man sich noch in der Kneipe; generell war die Atmosphäre offener und gelöster als in der Adventgemeinde. Ich habe mich wohl gefühlt. Das blieb auch einige Jahre so und änderte sich erst, als ein neuer, jüngerer, konservativerer Pastor die Gemeinde übernahm. Ich merkte, dass fast alles, die ganze Fröhlichkeit und das Gemeinschaftsgefühl, hier auch nur Fassade war.

Zwischenzeitlich war ich auch als technischer Redakteur bei einem christlichen Radiosender tätig und hatte dort auch Kontakt zu verschiedenen – meist freikirchlichen – Gemeinden. Unter anderem produzierte ich die wöchentliche Gottesdienstübertragung, welche stets aus einer anderen Gemeinde kam.

In dieser Zeit suchte ich „geistliches Wachstum“. D.h. ich fing an, die Bibel zu lesen. Von vorne bis hinten. Von Genesis 1 bis Offenbarung 22. Dabei stieß ich auf Probleme, also schwer verständliche Stellen, deren Bedeutung sich auch mit Hilfe verschiedener Übersetzungen (Luther, Einheitsübersetzung, Elberfelder, Schlachter, Neue Genfer etc.) nicht auflösen ließen. Bibelkommentare, dazu zähle ich auch Studienbibeln wie Thompson oder Scofield, erklärten diese Stellen teils gegensätzlich. Selbst die Strongs der Elberfelder Studienbibel sind nicht immer akkurat, was die deutsche Übersetzung anbelangt. Statt im Geiste zu wachsen, geriet ich immer tiefer in ein Labyrinth, aus dem mich nur Gott herausbringen konnte. Aber er tat das nicht. Kein Gebet half. Manches in der Bibel passte einfach nicht in mein Weltbild, das inzwischen christlich geprägt war, oder widersprach der außer-biblischen Geschichtsschreibung, oder es gibt keine archäologischen Belege.

Auf dieser Plattform werde ich in loser Reihenfolge – ja, ich bin berufstätig und das hier ist mein Hobby – einige offensichtlichen Widersprüche der Bibel herausarbeiten sowie den Moralanspruch und das Ehebild der Bibel unter die Lupe nehmen.